Springe zum Hauptinhalt

Teilprojekt B1

Rückblick auf die erste Förderperiode 2006 - 2010
Dies ist keine aktuelle Seite !

Teilprojekt B1

Formgebung von Piezo-Metall-Verbunden

Leiter:

Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E. h. Dr.-Ing. E. h. Reimund Neugebauer
Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU
Reichenhainer Straße 88
09126 Chemnitz
Telefon: 0371 / 5391-1401
Telefax: 0371 / 5391-1404
E-Mail: reimund.neugebauer@iwu.fraunhofer.de


Dr.-Ing. Lutz Lachmann
Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU
Reichenhainer Straße 88
09126 Chemnitz
Telefon: 0371 / 531-35109
Telefax: 0371 / 531-23509
E-Mail: lutz.lachmann@iwu.fraunhofer.de

Zusammenfassung

Ziel der Forschung ist die Integration von Piezo-Keramiken in Blechstrukturen in einer Weise, dass bei einer moderaten Umformung die Funktionstüchtigkeit der Piezo-Sensorik bzw. -aktorik trotz der geringen mechanischen Umformbarkeit der Keramiken erhalten bleibt. Dazu wurden verschiedene Integrationskonzepte untersucht, wobei sich die Herstellung von Doppellagenblechen und damit die Integration von Piezo-Modulen mit Hilfe einer Klebeverbindung als beste Lösung erwiesen hat. Die Umformung des Verbundes erfolgt noch im angelierten Klebstoffzustand, die Aushärtung des Klebstoffes erst nach dem Umformen. Vorteil dieses Konzeptes ist, dass das Piezo-Modul während der Umformung „schwimmend“ gelagert ist, wodurch lokal eine drastische Reduzierung der durch den Umformvorgang induzierten und für die Piezokeramik kritischen Dehnungen erreicht wird. Somit gelingt es sowohl einfach als auch doppelt gekrümmte Geometrien herzustellen. Begleitende Untersuchungen zur Funktionsfähigkeit dieser Verbunde sind stets erforderlich und zeigen die Grenzen der möglichen Umformung auf.

Darstellung des Forschungsprogramms

Die Integration von Sensoren und Aktoren auf Piezo-Basis erfolgt zurzeit in der Regel durch Aufkleben von Piezo-Modulen auf Bauteile, wie z. B. Blechstrukturen (Pkw-Dach, Antriebswellen usw.). Hierfür kommen zum überwiegenden Teil PZT-Keramiken zum Einsatz. Für eine Anwendung in Blechstrukturen scheinen die Macro Fiber Composite (MFC) – eine Entwicklung der NASA – am besten geeignet. Sie bestehen aus einem Verbund aus PZT-Keramik-Fasern, die sich in einer Matrix aus Epoxidharz befinden, Elektroden und einer Ummantelung aus Polyimid. Dieser Aufbau bietet gegenüber monolithischen PZT-Keramiken Vorteile bzgl. eines besonders hohen Wirkungsgrades, flexiblerer Bauformen und höchster Fehlertoleranz.
Für eine großtechnische Anwendung ist das nachträgliche Applizieren von Piezo-Modulen wenig aussichtsreich. Der Ansatz im Projekt sieht vor, eine Aufbringung von Piezo-Modulen auf ein ebenes Blech, bzw. ein Integrieren von Piezo-Modulen zwischen zwei Bleche (Piezo-Metall-Schicht-Verbunde) und eine anschließende Formgebung zu realisieren. Dazu wurden verschiedene Fügeverfahren (mechanisches Fügen, thermisches Fügen, Kleben) untersucht. Es hat sich gezeigt, dass eine „schwimmende“ Lagerung des Piezo-Moduls eine Umformung unter Beibehaltung der Funktionalität des Moduls am besten ermöglicht. Dazu wird das Piezo-Modul zwischen zwei Blechen mit Hilfe eines Klebstoffs integriert. Die Umformung des Verbundes erfolgt im angelierten Klebstoffzustand, die Aushärtung des Klebstoffes erst nach dem Umformen. In Abbildung 1 ist das Schliffbild eines mit einem Biegeradius von 10 mm umgeformten Piezo-Metall-Verbundes dargestellt. Dabei wurde ein MFC vom Typ M 8528 P1 zwischen zwei Bleche aus AlMg4,5Mn0,4 mit Blechdicken von 1,0 mm und 1,5 mm integriert und der Verbund anschließend umgeformt.


Abb. 1a: Schliffbild Biegeprobe Abb. 1b: Vergrößerung Schliffbild Biegeprobe
Radius: 10 mm Radius: 10 mm
Material: Al Mg4,5Mn0,4 Material: Al Mg4,5Mn0,4
Blechdicken: 1,0 mm / 1,5 mm Blechdicken: 1,0 mm / 1,5 mm

Vorteil dieses Konzeptes ist, dass die Dehnungen, die durch den Umformvorgang ins Piezo-Modul induziert werden und bei einer festen Verbindung zwischen Blech und Piezo-Modul zu dessen Versagen führen würden, deutlich reduziert werden können. Somit gelingt es, sowohl einfach als auch doppelt gekrümmte Geometrien herzustellen.
Begleitende Untersuchungen zur Funktionsfähigkeit dieser Verbunde sind stets erforderlich und zeigen die Grenzen der möglichen Umformung auf. Dazu kommen zerstörende und zerstörungsfreie Prüfverfahren sowie ein Test der Sensorik und Aktorik der hergestellten Verbunde zum Einsatz. Die Bearbeitung des Teilprojektes erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Teilprojekt B2 „Simulation der Formgebung von Piezo-Metall-Verbunden“.

Soziale Medien

Verbinde dich mit uns: